Omarama – Dunedin

Nach einer schönen Fahrt an einigen Stauseen vorbei und durch hügelige Landschaft machten wir noch einen Abstecher zu den Moeraki Boulders. Diese mystischen, kugelförmigen Riesen-Steine findet man am Koekohe Beach und sind mittlerweile eine großen Touristenattraktion geworden. Beim Spaziergang am Strand fragt man sich schon, wie diese Dinger da wohl hingekommen sind und warum alle exakt kugelförmig sind. Sind es womöglich Perlen gigantischer Monster-Muscheln? 😉

Danach erreichten wir relativ bald die „südlichste schottische Stadt der Welt“: Dunedin. Kaum dort angelangt wird einem auch klar, warum sie diesen Beinamen trägt. Die Gründer haben nicht nur viele Straßen „very scottish“ benannt, auch viele Gebäude lassen einen glauben, man wäre eigentlich grad im echten Schottland. Nachdem wir unsere Unterkunft (Quest Dunedin) bezogen und uns ein spätes Mittagessen gegönnt hatten, machten wir uns auf den Weg zur Otago Peninsula (=Halbinsel) und zwar bis zur Nordspitze davon. Dort sollte man nämlich Seelöwen, Robben, Albatrosse und Pinguine sehen können.

Die Fahrt dorthin war etwas anstrengend, da die Küstenstraße extrem kurvig ist und keine Leitplanken vorhanden sind – ein zusätzlicher Nervenkitzel also, wenn man direkt am Abhang zum Meer dahinfährt. Trotzdem landschaftlich schön.

Leider hatte es zu diesem Zeitpunkt zu regnen begonnen, doch gut ausgestattet wie wir waren (wir hatten uns extra noch in Perth im Abverkauf wind- und regenfeste Jacken gekauft), trotzten wir dem nassen Wetter und ließen uns davon nicht abhalten. Endlich an der Spitze der Halbinsel angekommen, waren wir enttäuscht von der Abzocke, die sich uns dort bot: Auf das (Privat-) Areal der Tiere gelangte man nur, wenn man vorher kräftig in die Tasche langte (je nach Tour etwa 40 EUR pro Person), weshalb wir uns dagegen entschieden. Eigentlich war es bitterkalt, total verregnet und wir hatten schon die Hoffnung aufgegeben, an dem Tag noch irgendwelche Tiere zu Gesicht zu bekommen. Deshalb retteten wir uns in den Schutz eines kleinen Restaurants auf dem Hügel (am Ende der Tarewai Road), wo wir uns bei einer heißen Schokolade erholen und trotz Regen die tolle Aussicht auf die Klippen, die dort nistenden Vögel und den Leuchtturm genießen konnten.

Danach entschlossen wir uns doch noch, einigen Tipps aus unserem Reiseführer zu folgen und ein paar – zwar schwer zugängliche, aber vielversprechende – Abstecher auf der Halbinsel zu machen. Kaum am ersten angelangt (bei 45°52’31“ S 170°42’1″ E), wurden wir mit einer Regenpause belohnt. Der Parkplatz dort war völlig leer (das sollte uns nun öfter so gehen – viele ließen sich wohl vom Wetter abschrecken) und so genossen wir die Einsamkeit am Weg den Strand hinunter. Angeblich könne man dort auf ein paar Tiere treffen… kaum am Strand und ein kleiner Spaziergang nach links, als wir beide plötzlich – genauso wie unser „Gegenüber“ – erschreckten. Ein Seelöwe hatte sich hinter einen Felsen zum Schlafen gelegt und war uns erst aufgefallen, als wir direkt davor standen. 😉 Da schaut man im ersten Moment schon ganz schön, wenn sich plötzlich so ein ausgewachsener, riesiger Seelöwe aufrichtet, um einen zu begutachten.

Denn diese Tiere können bis zu 400kg wiegen und da sollte man es sich lieber zweimal überlegen, ob man sich freiwillig zwischen so ein Tier und das Meer stellt. Tut man dies nämlich – also schneidet man sozusagen dem Tier den Fluchtweg zum Meer ab – können diese extrem agressiv werden und zu brüllen beginnen (und einen auch angreifen). Natürlich stehen deswegen überall Warntafeln herum, weshalb wir uns schleunigst vom Seelöwen entfernten und so grollte er uns nur ein wenig an und legte sich dann friedlich wieder hin. Puh!

Auch der zweite Abstecher – wenngleich wir ihn erst beim dritten Anlauf fanden, nämlich hier: 45°53’32“ S 170°38’14“ E – entpuppte sich als echter Geheimtip. Vom Parkplatz aus schlittert man steile Dünen bis zum Meer hinab (Parkplatz befindet sich auf ca. 120 Meter Seehöhe, dann folgt ein kurzer Weg – den Rest „rutscht“ man auf Sanddünen hinunter). Bereits von oben konnten wir einige faulenzende Seelöwen am Sandstrand ausmachen und so freuten wir uns auf ein paar weitere Begegnungen der besonderen Art. Während der Rutschpartie hinunter trafen wir auf einen Parkwächter, der uns freundlicherweise auf ein Pinguinnest hinwies. Am Meer angelangt entpuppte sich plötzlich ein vermeintlicher Felsen als RIESIGER, schlafender Seelöwe. Wir hatten ja gelesen, dass diese Tiere groß werden können, aber dieser hier übertraf unsere Erwartungen und so staunten wir nicht schlecht über seine Ausmaße. Gott sei Dank schlief er, denn dadurch, dass wir ihn „übersehen“ hatten, standen wir bei seiner Entdeckung direkt zwischen ihm und dem Meer – ich schätze, ich hätte einen Herzinfarkt bekommen, wenn der mich plötzlich angebrüllt hätte. 😉

Nur ein paar Meter weiter nistete ein Paar Gelbaugenpinguine mit ihrem kleinen Jungen. Schon etwas Besonderes, auch solche Tiere mal wirklich in freier Natur zu erleben! Mittlerweile war es 20:30 Uhr und immer noch kein Sonnenuntergang – ganz ungewohnt nach den Monaten in Australien – und so kämpften wir uns langsam (klettert doch mal steile Sanddünen hinauf – da geht es zwei Schritte rauf und einen wieder runter 😉 ) zurück zum Parkplatz und anschließend zur Unterkunft. Um 22:30 noch schnell ein kleines Abendessen und ein paar Einkäufe im großen Supermarkt um die Ecke fürs Frühstück der nächsten Tage (auch hier fanden wir problemlos glutenfreie Frühstücksflocken für mich!) und dann ins Bett.

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