Tag 3: Kalbarri – Shark Bay

Am Mittwoch ging es weiter zur Shark Bay, die etwa 830km nördlich von Perth liegt und 1991 zum UNESCO Welterbe erklärt wurde. Auf dem Weg dorthin machten wir „Bekanntschaft“ mit Stromatolithen im Hamelin Pool, die der Grund sind, warum wir auf der Erde überhaupt Sauerstoff haben.

Am Mittwoch verabschiedeten wir uns von Kalbarri und zogen weiter Richtung Denham, ein kleines Örtchen, dass zur Shark Bay dazugehört. Doch vorher genossen wir noch zwei kurze Ausflüge in den Kalbarri National Park.

Danach ging es weiter in den Norden. Zum Mittagessen hielten wir an einem der wenigen Roadhouses, die es an dieser Strecke gibt und gönnten uns eine kleine Stärkung. Anschließend konnten wir im „Hamelin Pool“ die ältesten Lebewesen der Welt bestaunen: Stromatolithen, deren Alter auf etwa 3.000 Jahre geschätzt wird. Da unser Blog ja auch ein wenig Wissen vermitteln soll, hier ein bisschen darüber:

In einer abgelegenen Bucht Westaustralien, nahe der Shark Bay, sind die ältesten Bewohnern der Erde zu bewundern: Stromatolithen. Die kuriosen Gebilde sind von größter Bedeutung, denn jedes Lebewesen – ganz gleichgültig ob Pflanze oder Tier – verdankt den unscheinbaren Einzellerkolonien seine Existenz – sogar jeder Mensch. Stromatolithen sind vor mehr als 3,5 Milliarden Jahren auf der Erde entstanden. Man glaubt es kaum, aber die Winzlinge setzten eine Revolution in Gang, die die ganze Welt verändern sollte.

Solche Bakterien waren lange Zeit alles, was die Erde an Lebensformen zu bieten hatte und wären nicht zahllose Zufälle zusammengekommen, dann gäbe es auch heute nur Einzeller und unser Planet wäre eine Welt von Mikroben.

Das Besondere an den Stromatolithen im Vergleich zu allen anderen Einzellern war, dass sie zu den ersten gehörten, die Fotosynthese betrieben und Sonnenlicht zur Energiegewinnung nutzten. Auf der frühen Erde waren weltweit die warmen seichten Meere von Stromatolithen besiedelt. In großem Stil nutzten sie Sonnenlicht und betrieben Fotosynthese. Abfallprodukt ihres Stoffwechsels war Sauerstoff, mit dem sich die Meere langsam füllten.

Im Wasser dieses Urmeeres war sehr viel Eisen gelöst. Als die Stromatolithen begannen, Sauerstoff abzugeben, reagiert das Eisen mit ihm zu Eisenoxid. Das Ergebnis war, dass sich gewaltige Mengen Eisenoxid – also Rost – auf dem Meeresboden ablagerten. Im Laufe der Jahrmillionen wurde der Rost immer stärker zusammengepresst – zu Eisenerz. Fast alles Eisenerz, das weltweit abgebaut wird – existiert nur, weil sehr frühe Lebensformen vor 2,5 Milliarden Jahren begannen, Sauerstoff zu produzieren. Irgendwann war das Eisen in den Weltmeeren aufgebraucht. Aber die Stromatolithen hörten trotzdem nicht auf, Sauerstoff zu produzieren. Nachdem die Meere keinen Sauerstoff mehr aufnehmen konnten, blieb nur eine Möglichkeit: Das Gas entwich in die Atmosphäre. [Quelle: ZDF]

Es gibt davon leider nur mehr ganz wenige weltweit, im Hamelin Pool haben sie überlebt, weil dort das Wasser so extrem salzhaltig ist und sie dadurch dort keine natürlichen Feinde besitzen. Wenn man davor steht, glaubt man eigentlich, dass es sich hierbei um Gesteinsformationen handelt – in Wirklichkeit handelt es sich um Lebewesen. Kaum zu glauben.

Nächster Halt war die „Shell Beach“: ein Strand, der aus winzig kleinen Muscheln besteht und etwa 120km lang ist. Diese Muscheln sind angeblich bis zu 10m hoch aufgehäuft und Wissenschaftler rätseln bis heute, warum diese Herzmuscheln gerade dort in solchen Mengen zu finden sind. In dieser Bucht war das Wasser so seicht, dass wir weit hinaus gehen konnten und der Wasserspiegel trotzdem unterhalb vom Knie blieb. Ein wirklich wunderschöner Ort!

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